Wirtschaftlichkeit und Werte

Um die Qualität im Umgang mit Menschen die unter einer Demenz leiden in den Bremer Krankenhäusern zu verbessern, wurde der Verein Landesinitiative Demenz im Land Bremen „LinDe“ gegründet. Diese Arbeitsgruppe unter Moderation der senatorischen Behörde mit Vertretern aus der Medizin und der Pflege hat im Rahmen einer Befragung folgende Themen aufgegriffen, mit der sie sich intensiv befasst und entsprechende Lösungsansätze sucht.

 

  • Die Aufnahme
  • Schnittstelle Entlassung
  • Der Umgang mit Demenzpatienten
  • Konzepte und Angebote für Demenzpatienten
  • Einbeziehung von Angehörigen
  • Aus-, Fort- und Weiterbildung der Beschäftigten im Krankenhaus

 

Patienten mit Demenz im Krankenhaus sind gar nicht so selten. In Bremen wurden im Jahr 2009 insgesamt 7.176 Demenzpatienten in den Krankenhäusern behandelt. Diese Angabe dürfte eher den unteren Bereich darstellen, denn häufig wird eine Demenz bei der Aufnahme nicht diagnostiziert. (Kleina&Wingenfeld,2007)

Beim überwiegenden Teil der Patienten (86%) war nicht die Demenz die Ursache für den Krankenhausaufenthalt, sondern Demenz war eine Nebendiagnose.

 

Die Bundesarbeitsgemeinschaft BAG Pflegemanagement des DBfK weisen in ihrer Broschüre daraufhin:“ Im Bereich der Krankenhäuser kann derzeit der steigende Aufwand für Menschen mit kognitiven Störungen im bestehenden DRG-System nur unzureichend abgebildet werden. Damit ist die Finanzierung der zusätzlich notwendigen Strukturierungen wie beispielsweise der nachweislich erhöhte Personaleinsatz oder die Einführung demenzsensibler Konzepte nur ausreichen abgedeckt. Weiterhin weisen sie darauf hin, dass trotz unzureichender Leistungsvergütung positive – auch wirtschaftliche – Effekte für die Einrichtungen auszumachen sind. Diese bestehen im Krankenhaus zunächst im schnelleren Erkennen und adäquater Reaktion auf die zunehmende Zahl betroffener Menschen mit Verhaltensauffälligkeiten. Zusätzlicher Aufwand wird potenziell eingespart durch eine adäquate Betreuung und die Vermeidung von Komplikationen, z.B. Stürzen. Ein positiver Effekt zeigt sich in einer verkürzten Verweildauer und durch ein angepasstes Informations- und Entlassungsmanagement. (DBfK 2011)

 

Eine kontinuierliche Verbesserung der Versorgungsprozesse der Menschen mit der Nebendiagnose Demenz im Krankenhaus lässt sich auf viele Bereiche umsetzen.